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Unter­türk­heimer fordern Korrektur beim Abstellbahnhof

von | 18. Juli 2023 | Blog, Startseite

Abgestellte Züge mit symbolisierter 120 Dezibel Signalhornprobe. Hier am aktuellen Abstellbahnhof Rosenstein.
Abgestellte Züge mit symbo­li­sierter 120 Dezibel Signal­horn­probe. Hier am aktuellen Abstell­bahnhof Rosenstein.

Ist der geplante Unter­türk­heimer Abstell­bahnhof bald auf dem Abstell­gleis? Bürger­initiative Lärmschutz Unter­türkheim e.V. erreicht bei Unter­schrif­ten­sammlung über openPe­tition eine kritische Menge an Unter­schriften. Das zeigt ein gestei­gertes Bürger­interesse an einem lebens­werten Untertürkheim.

Seit Jahren beschäftigt der im Rahmen von Stuttgart 21 geplante Abstell­bahnhof die Bürger:innen von Unter­türkheim. Der still­ge­legte Güter­bahnhof von Unter­türkheim soll zu einem großen Abstell­bahnhof umgebaut werden. Eine enorme Lärmquelle für Anwohner:innen und die gesamte Umgebung, besonders nachts. Ein- und ausfah­rende Züge, deren Reinigung und die Betätigung von Signal­hörnern werden den Bürger:innen den Schlaf rauben. Ein großer Nachteil bei solch einem bedeu­tenden Großprojekt, bei dem aktuell kein aktiver Lärmschutz von Seiten der Deutschen Bahn für Unter­türkheim vorge­sehen ist.

Die im April 2022 gegründete Bürger­initiative Lärmschutz Unter­türkheim e.V. strebt eine gemein­schaft­liche Lösung mit der Deutschen Bahn an, mit Umsetzung gängiger Lärmschutz­kon­zepte – für ein lebens­wertes Unter­türkheim. „Leider wurden unsere Vorschläge beim bishe­rigen Verfahren von der Deutschen Bahn aus wirtschaft­lichen Gründen nicht berück­sichtigt,“ so der Vorsit­zende der Bürger­initiative Lärmschutz Unter­türkheim e.V. Michael Brunnquell. „Aus diesem Grund haben wir Klage beim Verwal­tungs­ge­richtshof Mannheim einge­reicht.“ Die Klage richtet sich vor allem gegen falsche Prämissen bei der Erstellung des Lärmschutz­gut­achtens. Um der Klage und den Lärmschutz­for­de­rungen Nachdruck zu verleihen, wurde eine Unter­schrif­ten­aktion gestartet. Das Quorum, d.h. eine für Unter­türkheim relevanten Anzahl von Unter­schriften, wurde Anfang Juli erreicht. Dies zeigt das deutliche Bürgerinteresse. 

Nicht nur Bürger:innen, sondern auch Verbände unter­stützen die Petition. Stefanie Schwarz, erste Vorsit­zende des Industrie‑, Handels- und Gewer­be­vereins Unter­türkheim e.V. dazu: „Wir unter­stützen die Unter­schrif­ten­aktion, damit die Wohn- und Lebens­qua­lität nicht unter dem Abstell­bahnhof leidet.“ Michael Warth, CDU-Fraktionsvorsitzender im Bezirks­beirat Unter­türkheim: „Im Verein Lärmschutz Unter­türkheim e.V. arbeiten wir partei­über­greifend zusammen — zum Wohle der Bürger.“ Dem pflichtet Martin Glemser, Bezirks­beirat der Grünen bei und führt aus: „Im vom Weinbau geprägten Unter­türkheim liegt unglaublich viel Potenzial, aller­dings ist der Stadtteil bei politi­schen Entschei­dungen schon lange nicht mehr im Fokus. Der Abstell­bahnhof wäre ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Es muss klar sein, dass die Deutsche Bahn in keinem Stadtteil von Stuttgart auf Kosten der Bürger ihre Projekte umsetzen darf.“

„Jede Form der Unter­stützung ist willkommen, damit der Lärmschutz in Unter­türkheim nachge­bessert wird“, betont Michael Brunnquell. „Betei­ligen Sie sich weiter an der Unter­schrif­ten­aktion, kommen Sie mit Mitbürgern darüber ins Gespräch oder werden Sie Mitglied der Bürgerinitiative.“

Die Petition läuft bis 30.08.2023 – bis dahin sollen noch möglichst viele Unter­schriften gesammelt werden. Danach werden die Unter­schriften an Olaf Drescher (Vorsit­zender der Geschäfts­führung bei DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH), Gerald Hörster (Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes) und dem Stutt­garter Oberbür­ger­meister Frank Nopper übergeben.

Weitere Infor­ma­tionen und Teilnahme an der Petition unter www​.laerm​schutz​-ut​.de

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